Düsseldorf (epd). Die nordrhein-westfälische Landesregierung legt nach einem zweijährigen Überarbeitungsprozess den Krankenhausplan 2022 vor. Ziel sei die nachhaltige Stärkung der Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen, erklärte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am 27. April in Düsseldorf. Bei der Erstellung des neuen Plans wirkten Vertreter des nordrhein-westfälischen Krankenhauswesens im sogenannten „Landesausschuss für Krankenhausplanung“ mit, dem unter anderem die Krankenhausgesellschaft, die Krankenkassen sowie die Ärztekammern angehören.

Alle Entscheidungen zur Umsetzung der Vorgaben werden durch regionale Planungskonzepte erfolgen, wie Laumann erläuterte. Es gehe um eine verlässliche und hochwertige Krankenhausversorgung für die Menschen im Bundesland, in den Ballungsräumen ebenso wie in den ländlichen Regionen.

Der neue Krankenhausplan ermöglicht es dem Land nach Auffassung von Laumann, die Krankenhausstrukturen aktiver zu gestalten. Dazu erfolge eine Planung auf der Basis konkreter Fallzahlen über sogenannte Leistungsbereiche und Leistungsgruppen in Verbindung mit Qualitätsvorgaben. So lasse sich eine bessere Koordination und Kooperation zwischen den Krankenhäusern mit einer Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung verbinden, erklärte er. Der Krankenhausplan gebe zudem vor, dass ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung für 90 Prozent der Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen innerhalb von 20 Autominuten erreichbar sein muss.

Neue Planungssystematik soll Fachbereiche und Leistungen abbilden

In erster Linie wird sich die Krankenhausplanung nicht mehr allein an der Bettenzahl orientieren, wie es in der Planung heißt. Zur Ermittlung des stationären Bedarfs wird demnach künftig die jährliche Fallzahl je medizinischer Leistung herangezogen. Eine weitere Neuerung ist die Einführung einer neuen Planungssystematik, in der fortan statt wie bislang 22 Fachabteilungen nun 32 Leistungsbereiche mit untergeordneten Leistungsgruppen (LG) ausgewiesen werden, die medizinische Fachgebiete und spezifische medizinische Leistungen abbilden.

Insgesamt summieren sich den Angaben nach die in dieser Wahlperiode (Nachtragshaushalt 2017 sowie die fünf Haushaltsjahre 2018 bis 2022) durch das Land auf den Weg gebrachten beziehungsweise noch vorgesehenen Investitionsmittel auf eine Summe von über fünf Milliarden Euro. Hinzu kommen in diesen Jahren für den Krankenhausstrukturfonds und den Krankenhauszukunftsfonds noch über eine Milliarde Euro an zusätzlichen Bundesinvestitionsmitteln.

Derzeit gibt es rund 350 Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen, ein Großteil von ihnen kämpft mit wirtschaftlichen Problemen.