Eisenach (epd). Das Lutherhaus Eisenach hat seine Ausstellung „Luther und die Bibel“ neu gestaltet. An zusätzlichen interaktiven Medienstationen können die Gäste nun neue Aspekte der Übersetzung von 1521/22 erleben, sagte Direktor Jochen Birkenmeier am 13. April in der Wartburgstadt.

So werde etwa die internationale Wirkungsgeschichte der Lutherbibel künftig anschaulicher dargestellt und in Beziehung zu katholischen Bibelübersetzungen gesetzt. Neu in die Ausstellung aufgenommen worden sei auch die Geschichte der Vereinnahmung von Luthers bekanntestem Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“. Die Geschichte des Liedes lasse sich nun durch fünf Jahrhunderte an prägnanten Beispielen nachverfolgen.

Die Ausstellung „Luther und die Bibel“ sei dabei nur eine von drei Attraktionen zum Jubiläumsjahr. So zeige das Lutherhaus seine - um eine weitere „Nazi-Glocke“ ergänzte - Sonderausstellung zum kirchlichen „Entjudungsinstitut 1939-1945“. Im Jubiläumsjahr stehe dabei das sogenannte „entjudete“ Neue Testament des Instituts und sein Verhältnis zu Luther im Fokus, sagte Birkenmeier. Zugleich biete das Haus seinen Gästen auch eine verbesserte Barrierefreiheit im Museum.

Die Skulptur „man in a cube“, die der chinesische Künstler Ai Weiwei anlässlich des Reformationsjubiläums geschaffen hat, sei weiterhin im Innenhof des Lutherhauses zu erleben. Sie sei eine außerordentlich aktuelle Auseinandersetzung mit Luthers Ideen von Sprache und Freiheit.

Das Lutherhaus Eisenach zählt als Museum in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zu den bedeutenden Reformationsstätten in Europa.