Oberammergau (epd). Das Oberammergau Museum kommt im veränderten Gewand daher - und zwar in alten Passionskleidern. Ab 23. April sei ein spektakuläres Gesamtkunstwerk aus Gebäude- und Rauminstallation sowie Ausstellung zu sehen, teilte das Museum am 13. April mit. Das Gesamtkunstwerk unter dem Titel „(IM)MATERIELL - Stoff, Körper, Passion“ ist bis Mitte Oktober zu sehen, wenn auch die Passionsspiele enden.

Das Museumsgebäude sei ummantelt von einem riesigen blauen Kubus, der aus den Volksgewändern der Passionsspiele 2000 und 2010 gefertigt wurde, teilte das Museum weiter mit. Diese textile Ummantelung „verdeckt und verwandelt“ das Museumsgebäude in ein weithin sichtbares Kunstobjekt im öffentlichen Raum. Die „Stoffwand“ setze sich im Innenbereich fort und ziehe sich schräg gestellt durch alle drei Stockwerke des Museums.

„Irritierend umgestaltet“

Die Räume im Inneren seien durch die Stoffwand „irritierend umgestaltet“: Die Besucherinnen und Besucher würden immer wieder den Kubus betreten und verlassen. Durch Verhüllungen und Verfremdungen seien nur einige wenige Exponate hervorgehoben. Kernbestand der Sammlung seien figürliche Holzschnitzereien aus fünf Jahrhunderten, die vor allem die Geburt, das Leben, Leiden, Sterben und die Auferstehung Christi darstellten.

Das Projekt sei „eine Hommage an die Volkskunst und die Generationen vor uns“, heißt es weiter. Am Ende der Ausstellung sollen die Besucher ein kleines Stück Stoff der alten Volksgewänder erhalten.

Die weltberühmten Oberammergauer Passionsspiele feiern in diesem Jahr am 14. Mai Premiere. Wegen der Corona-Pandemie wurden sie um zwei Jahre verschoben.