Düsseldorf (epd). Nordrhein-Westfalen will seine Schulen auf eine bestmögliche Unterrichtung der geflüchteten Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine vorbereiten. Mit einem sogenannten Beschulungskonzept habe das Schulministerium für die Schulträger ein Angebot entwickelt, um den Unterricht für die neu Zugewanderten zu organisieren und durchzuführen, berichtete Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am 11. April in Düsseldorf. Ziel sei es, den Kriegsflüchtlingen von Anfang an gute Startbedingungen zu geben.
Inzwischen sind nach Angaben der Ministerin rund 113.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in NRW angekommen, darunter viele Kinder und Jugendliche. Zum Stichtag 6. April nahmen demnach an 1.985 Schulen des Landes bereits 8.753 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an einer Erstförderung teil.
Für eine gelingende Integration sei die Beherrschung der deutschen Sprache Voraussetzung, betonte die Ministerin. Deshalb sei es wichtig, dass die Beschulung von grundsätzlich allen Zugewanderten funktioniere. Das Beschulungskonzept sieht unter anderem vor, dass es bereits in den zentralen Unterbringungseinrichtungen schulnahe Bildungsangebote für schnelle erste Deutschkenntnisse geben soll.
Nach der Zuweisung in die jeweiligen Kommunen werden die Kinder dann den Schulklassen zugewiesen, nachdem zuvor in Begleitung der Eltern eine Erstberatung seitens der Lehrkräfte stattgefunden hat. Die Deutschförderung erfolgt durch Teilnahme am Unterricht und ergänzend durch den Besuch einer gesonderten Deutsch-Lerngruppe. Die Deutschförderung soll den Angaben zufolge mindestens zehn bis zwölf Stunden pro Woche betragen. Unter Berücksichtigung von Lernstand und Lernentwicklung erhalten die Kinder den passenden Bildungsgang.
Das Erleben von Schule als sicherer Ort sei für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen von entscheidender Bedeutung, heißt es in dem Konzeptpapier. Belastungen wie die Sorge um Angehörige und den Verlust von Heimat und sozialen Beziehungen könnten so in einem ersten Schritt aufgefangen werden.