Berlin (epd). Ein Goldener Bär für Frankreich, drei Silberne für Deutschland: Die Internationale Jury der 73. Filmfestspiele Berlin hat am 25. Februar die Hauptpreise verliehen. Den Goldenen Bären für den „Besten Film“ vergab das Gremium unter Leitung der US-Schauspielerin Kristen Stewart an den Wettbewerbsbeitrag „Sur l'Adamant (On the Adamant)“ des französischen Dokumentarfilmers Nicolas Philibert. Der Film erzählt die Geschichte einer schwimmenden Tagesklinik in Paris, wo Menschen mit psychischen Problemen betreut werden.

Der Silberne Bär „Großer Preis der Jury“ ging beim Abschlussabend im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz an den Streifen „Roter Himmel“ des deutschen Regisseurs Christian Petzold. Mit dem Silbernen Bären „Preis der Jury“ zeichnete die siebenköpfige Jury den Film „Mal Viver (Bad Living)“ von Joao Canijo (Portugal/Frankreich) aus. Für die „Beste Regie“ wurde Philippe Garrel für den Wettbewerbsbeitrag „Le grand chariot (The Plough)“ (Schweiz) mit einem Silbernen Bären geehrt.

Den Silbernen Bären für die „Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle“ erkannte die Internationale Jury der Kinderdarstellerin Sofia Otero in „20.000 especies de abejas“ („20.000 Species of Bees“) zu, verfilmt von der spanischen Regisseurin Estibaliz Urresola. Der Silberne Bär für die „Beste Schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle“ ging an Thea Ehre im deutschen Wettbewerbsbeitrag „Bis ans Ende der Nacht“ von Christoph Hochhäusler.

Den Silbernen Bären für das „Beste Drehbuch“ vergab die Jury aus fünf Frauen und zwei Männern an „Music“ der deutschen Regisseurin Angela Schanelec. Für eine „Herausragende Künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design“ wurde außerdem „Disco Boy“ des italienischen Regisseurs Giacomo Abbruzzese mit Franz Rogowski mit einem Silbernen Bären bedacht.

Bereits am Dienstagabend war der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Steven Spielberg für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Ehrenbären der 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin gewürdigt worden. Der mehrfache Oscar-Preisträger gilt als einer der weltweit renommiertesten Filmemacher.

Der Hauptpreis der Ökumenischen Jury ging an den Wettbewerbsbeitrag „Tótem“ von Lila Avilés. Mit dem Preis werden Filme ausgezeichnet, die wichtige soziale und interreligiöse Themen aufnehmen. Zwei weitere Preise vergab die Jury an „Jaii keh khoda nist (Where God Is Not)“ von Mehran Tamadon und „Sages-femmes (Midwives)“ von Léa Fehner. Der Gewinner des Goldenen Bären fand zudem eine „besondere Erwähnung“. Den mit 5.000 Euro dotierten Amnesty-Filmpreis bekam der Spielfilm „Al Murhaqoon“ (Jemen/Sudan/Saudi Arabien 2023) von Regisseur Amr Gamal aus der Sektion „Panorama“.

Die am 26. Februar zu Ende gegangenen 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin präsentierten in verschiedenen Programmsektionen 287 Filme aus 67 Ländern. Insgesamt 19 Filme konkurrierten im Wettbewerb um die Goldenen und Silbernen Bären. Darunter waren fünf Produktionen aus Deutschland. Mit 270.000 Besuchern zur Wochenmitte war das Vorpandemie-Niveau wieder erreicht.