Potsdam (epd). Die Neptungrotte im Potsdamer Park Sanssouci ist von unbekannten Tätern schwer beschädigt und mit NS-Symbolen beschmiert worden. Der Schaden werde einer ersten Begutachtung zufolge auf mehr als 30.000 Euro geschätzt. Diese müssten für die Restaurierung aufgebracht werden, erklärte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten am 23. Februar in Potsdam. Die Sachbeschädigung sei vermutlich am 22. Februar verübt worden.

Der Marmorskulptur des Meeresgottes Neptun sei der kupfergetriebene Dreizack aus der rechten Hand gebrochen und entwendet worden, hieß es. Dabei sei unter anderem der halbe Handteller mit drei Fingern abgetrennt worden. Zudem sei einer der flankierenden Najaden-Skulpturen die Nase abgeschlagen, das linke Auge mit einem Kreis und die linke Schulter mit SS-Runen beschmiert worden. Ob, wie und wann die Schäden behoben werden können, werde derzeit geprüft.

Die Stiftung verurteilte die Tat. Generaldirektor Christoph Martin Vogtherr erklärte, bürgerschaftliches Engagement sei „mit Füßen getreten“ worden. Sanierung und Restaurierung der Neptungrotte von 2013 bis 2018 seien nur dank zweier Vermächtnisse, des Engagements von Fernsehmoderator Günther Jauch und der Gäste mehrerer Potsdamer Schlössernächte ermöglicht worden. Die Gesamtkosten dafür hätten 3,5 Millionen Euro betragen.

Die von 1751 bis 1757 errichtete Neptungrotte ist nach Stiftungsangaben die letzte Schöpfung des Baumeisters Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753) für den Park Sanssouci und wurde erst nach seinem Tod vollendet.