Erfurt (epd). Thüringen legt ein zweites Landesprogramm für den Schutz seiner Flüsse, Bäche und Seen auf. Dafür würden nach einem Beschluss der Landesregierung für die Jahre 2022 bis 2027 insgesamt 847 Millionen Euro - davon 366 Millionen aus der Landeskasse - zur Verfügung gestellt, kündigte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) am 1. Februar nach einer Sitzung des Kabinetts in Erfurt an. Zusammen mit den Programmen für Niedrig- sowie Hochwasser werde damit etwa jeder dritte Euro aus dem Haushalt des Umweltressorts für den Gewässerschutz ausgegeben.

Der Löwenanteil der Landesmittel fließt nach Siegesmunds Angaben mit 190 Millionen Euro in etwa 500 Maßnahmen zum Neu- bzw. Ausbau von Kläranlagen und Ortsnetzen. Damit könnte der Anschlussgrad an die Abwasserversorgung von derzeit 82 Prozent auf 90 Prozent erhöht werden.

Mit Hilfe von rund 1.400 Vorhaben soll die Durchgängigkeit der Fließgewässer durch die Entfernung von Wehren und den Bau von Fischtreppen verbessert werden. 460 Maßnahmen dienten zudem der Wiederherstellung natürlicher Strukturen wie Flussschleifen oder dem Rückbau von Uferbefestigungen. Dafür seien rund 160 Millionen Euro vorgesehen. Kooperationen mit den Landwirten mit dem Ziel niedrigerer Schadstoffeinträge kosteten weitere 16 Millionen Euro.

„Wir wollen Barrieren für Fische beseitigen, natürliche Flusslandschaften wiederherstellen und Schadstoffe verringern. Sauberes Wasser ist die Grundlage für das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen. Deshalb werden wir die blauen Lebensadern unserer Landschaften besser schützen“, fasste Siegesmund die Ziele des Landesprogramms zusammen.