Potsdam (epd). Neue Schätzungen gehen von mehr als 73.000 Arten an Bäumen weltweit aus. Das sind 14 Prozent mehr als bisher angenommen, teilte das Deutsche GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) am 31. Januar in Potsdam mit. 9.000 davon müssten noch entdeckt werden und davon fast die Hälfte (40 Prozent) wahrscheinlich in Südamerika.
Laut den Forscherinnen und Forschern kommen etwa 43 Prozent aller Baumarten der Erde in Südamerika vor, gefolgt von Eurasien (22 Prozent), Afrika (16 Prozent), Nordamerika (15 Prozent) und Ozeanien (elf Prozent). Allerdings seien die neuen Schätzwerte mit Ungenauigkeiten verbunden, hieß es. Für die Schätzungen haben demnach Forschende aus aller Welt ihre Daten zusammengetragen und nach biologischen, kontinentalen und globalen Aspekten ausgewertet.
Nicht nur ein Drittel der bislang bekannten, auch die meisten unentdeckten Arten seien selten, nur auf bestimmten Kontinenten verbreitet und tropisch oder subtropisch, hieß es. Die Schätzung der Anzahl der Baumarten sei von grundlegender Bedeutung für unser Verständnis vom Funktionieren von Ökosystemen und für die Optimierung und Priorisierung von Waldschutzmaßnahmen auf der ganzen Welt, erklärte Martin Herold, Leiter der beteiligten GFZ-Sektion „Fernerkundung und Geoinformatik“ .
Wie viele Arten die Erde bevölkern, sei eine der grundlegendsten Fragen der Ökologie, sagte Herold. Sie sei noch immer ungelöst, selbst bei bislang gut untersuchten Lebensformen wie Bäumen. Die Federführung des Forschungsprojektes lag an Universitäten in den USA und Italien.