Die bayerische Landeskirche reagiert auf die Corona-Krise mit einem eigenen Rettungsschirm. Knapp 30 Millionen Euro umfasse dieses Unterstützungspaket für die Diakonie und kirchliche Einrichtungen, wie die Landeskirche am 27. Mai mitteilte. Mit diesen Mitteln solle der Betrieb von diakonischen Einrichtungen gesichert werden. Außerdem gebe es zusätzlichen Finanzbedarf bei der Existenzsicherung für alleinerziehende oder wohnungslose Menschen, Rentner, Schutzeinrichtungen für Kinder und Frauen, bei der Hilfe für Strafgefangene, Tafeln oder Besuchsdienste. Ebenfalls unterstützt werden kirchliche Bildungs- und Tagungshäuser, die durch das Kontaktverbot erhebliche Einnahmeverluste zu verzeichnen hätten. Bundesweit stellen sich Bistümer und Landeskirchen auf schwere finanzielle Einbußen infolge der Corona-Krise ein.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffe die bayerische Landeskirche hart, sagte der kirchliche Finanzchef Erich Theodor Barzen. Für das laufende Jahr 2020 sei deshalb ein Defizit von 131 Millionen Euro zu erwarten. Denn die Kirchensteuer-Einnahmen werden, so die Prognose, um 95 Millionen auf 696,6 Millionen Euro zurückgehen. Auch die Finanzerträge aus Wertpapieren würden um 22,5 Millionen Euro geringer ausfallen als geplant. Dazu komme noch das unvorhergesehene Corona-Hilfspaket in Höhe von 29,5 Millionen Euro. Ursprünglich hatte die Landeskirche für 2020 mit einem ausgeglichenen Haushalt von 961 Millionen Euro geplant.