Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erwartet, dass der Einfluss von Rechtspopulisten im nächsten Jahr schwindet. "Jene, die aufpeitschen, ohne Lösungen anzubieten, sitzen jetzt auch in den Parlamenten. Da bricht manches von den großen Worten schnell zusammen, davon bin ich überzeugt", sagte Bedford-Strohm dem Evangelischen Pressedienst (epd) in München.

"Gerade für die Europawahl im Mai wünsche ich mir entsprechende Ergebnisse", sagte der bayerische Landesbischof. Derzeit würde viele Menschen, die für die Demokratie einstehen, deutlich Flagge zeigen.

Bezogen auf Bayern konstatierte Bedford-Strohm eine Beruhigung des politischen Klimas nach der Landtagswahl im Oktober: "Die Demokraten stehen zusammen, die scharfen Töne haben abgenommen."

In Deutschland und gerade im wirtschaftlich starken Bayern bestehe die Chance, "ein ökologisches Wirtschaftsmodell zu entwickeln, das nicht auf der Zerstörung der Natur beruht". "Das wird man uns in spätestens zehn Jahren förmlich aus den Händen reißen", sagte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten: "Alle, die heute eine Transformation der Wirtschaft vorantreiben, handeln nicht nur entlang ethischer Grundorientierungen, sie sind auch besonders klug."