Speyer (epd). Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad hat sich gegen einen ärztlich assistierten Suizid in diakonischen Einrichtungen ausgesprochen. Die Aufgabe sei es, "nicht Hilfe zum Sterben", sondern "Hilfe im Sterben" anzubieten, sagte der Kirchenpräsident am 22. Januar in Speyer. Schad, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Diakonissen Speyer ist, sagte: "Wir können viel in unserem Leben selbst bestimmen, nicht aber über das Leben."
Das Bundesverfassungsgericht hatte vor gut einem Jahr das gesetzliche Verbot der organisierten Sterbehilfe gekippt. Führende Protestanten, darunter Diakonie-Präsident Ulrich Lilie, hatten sich in einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" für die Möglichkeit der Suizidassistenz auch in kirchlichen Einrichtungen ausgesprochen.
Ärzte müssten ihre Patienten gewissenhaft über die medizinischen Handlungsmöglichkeiten aufklären, sagte Schad. Ihre Verantwortung erschöpfe sich nicht darin, einem verzweifelten Todeswunsch nur stattzugeben. Der Wunsch nach Hilfe beim Suizid sei vielmehr als Hilferuf zu verstehen. "Die umfassende palliative Begleitung ist die wichtigste Antwort auf die gegenwärtige Suiziddebatte", sagte Schad. Diakonische Einrichtungen hätten die Aufgabe, die Leiden von Sterbenden so weit als möglich mitzutragen und zu versuchen, sie erträglich zu machen.