Ausgabe 11/2016 - 18.03.2016
Bad Kreuznach (epd). Die Kreuznacher Diakonie reagiert auf den wirtschaftlichen Druck in der Sozialbranche. Die sozialdiakonische Stiftung werde künftig effizienter arbeiten und sich in den Regionen stärker spezialisieren, sagte Vorstand Frank Rippel dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Bad Kreuznach. "Wir können uns nicht mehr als rein diakonisches Unternehmen aufstellen." Geringe Zinserträge als Folge der Finanzkrise und der "ruinöse Wettbewerb bei Krankenhäusern" hätten den ökonomischen Druck erhöht.
Übernahmen etwa der Städtischen Kliniken Neunkirchen im Saarland und der Evangelischen Altenhilfe und Krankenpflege Nahe, Hunsrück, Mosel dienten der Arbeitsplatzsicherung für alle, betonte Rippel. Dabei gehe es nicht um Wachstum an sich, sondern um Synergieeffekte und die Frage, was in die jeweilige Region passe. So spezialisierten sich die Angebote im saarländischen Neunkirchen beispielsweise auf die Altersmedizin, erklärte der Vorstand. Dort gebe es mittlerweile Seniorenresidenz, Krankenhaus und Hospiz.
Als weitere Maßnahmen der Diakoniestiftung nannte Rippel den Aufbau eines gemeinsamen Einkaufs und eines gemeinsamen Controllings. Die Vereinheitlichung und Vereinfachung sei mit Hilfe der zum Jahreswechsel in Kraft getretenen neuen Organisationsstruktur der Kreuznacher Diakonie möglich. Aus zwölf Geschäftsfeldern wurden fünf, die Zahl der Geschäftsführer sank von 30 auf 10.
Nun seien Absprachen einfacher, sagte Rippel. Die Geschäftsführer für die Bereiche Krankenhäuser und Hospize, Leben mit Behinderung, Seniorenhilfe, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie Wohnungslosenhilfe kümmerten sich zudem um die Weiterentwicklung der inhaltlichen Konzepte.
In der Geschäftsführung der traditionsreichen Stiftung sind inzwischen keine Theologen mehr vertreten, sie gehören nun zum Referat für diakonische Ausrichtung und nicht mehr zum operativen Management. Zurzeit sind rund 6.650 Menschen für die Kreuznacher Diakonie tätig, die Trägerin von Einrichtungen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen ist. In den kommenden Jahren gehe es nun auch um die Unternehmenskultur, sagte Rippel: "Wir können wieder am diakonischen Profil arbeiten."