sozial-Politik

Nordrhein-Westfalen

Modellversuch zur besseren Betreuung von Psychiatriepatienten



In Nordrhein-Westfalen soll ein Modellversuch eine bessere Betreuung von psychisch erkrankten Menschen in der Klinik und zu Hause ermöglichen. Dabei behandle das St. Marien-Hospital in Hamm Patienten nach dem Modell der sogenannten Integrativen Psychiatrie, teilte das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium am 11. März in Düsseldorf mit. Es werde auch ein verändertes Vergütungssystem erprobt, bei dem statt Tagessätzen ein Gesamtbudget für Psychiatriepatienten gezahlt wird.

Bei der Integrativen Psychiatrie sollen Patienten den Angaben zufolge stärker sektoren- und berufsübergreifend versorgt werden. Jeder Betroffene habe einen sogenannten "Case Manager", der die gesamte Behandlung in der Klinik und nach der Entlassung koordiniere. Er wird durch ein Team aus Ärzten, Therapeuten, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten und Pflegekräften unterstützt. Eine stationäre oder teilstationäre Behandlung ist ebenso möglich wie die Behandlung zu Hause, bei der auch Angehörige einbezogen werden.

Entscheidend sei, dass die Patienten kontinuierlich von denselben Fachkräften betreut werden, hieß es. Durch das individuelle Konzept und die Kontinuität in der Betreuung würden Brüche in der Behandlung vermieden und stationäre Aufenthalte verkürzt, sagte Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne). "Wir vermindern die Notwendigkeit von Wiedereinweisungen - den Drehtüreffekt - nach Beendigung einer Therapie oder beim Übergang von stationärer zu ambulanter Versorgung." Das Land finanziert den Angaben zufolge eine Studie der Universität Witten-Herdecke zur wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs. Zudem würden Teile der im Februar vom Bund vorgestellten Reform der Vergütung in der Krankenhauspsychiatrie erprobt, erklärte das Ministerium weiter.


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