Das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hat eine wachsende Diskriminierung und Verfolgung von Gläubigen beklagt. In knapp einem Drittel aller Länder mit knapp zwei Dritteln der Weltbevölkerung werde die Religionsfreiheit verletzt, beklagte die Einrichtung in einem am 20. April in Rom vorgestellten Bericht. "Am meisten leiden die Christen", erklärte der Geschäftsführer von "Kirche in Not" Deutschland, Florian Ripka, anlässlich der Veröffentlichung.

Dem Bericht zufolge verzeichnen China, Indien, Pakistan, Bangladesch und Nigeria besonders gravierende Einschränkungen der Religionsfreiheit. In zwanzig von 196 Staaten verschlechtere sich die Lage der religiös Gläubigen, heißt es in dem Bericht "Religionsfreiheit weltweit". Allein in China und Myanmar litten rund dreißig Millionen Muslime unter Verfolgung.

Sexuelle Gewalt als Waffe

In China, Niger, der Türkei, Ägypten und Pakistan würden religiöse Minderheiten seit Ausbruch der Corona-Pandemie in noch größerem Ausmaß als zuvor diskriminiert. Diesen würden aufgrund ihrer religiösen Ausrichtung Lebensmittelhilfen verweigert und Zugang zum Gesundheitswesen erschwert.

In einer wachsenden Zahl von Ländern wird demnach sexuelle Gewalt als Waffe gegen Angehörige religiöser Minderheiten eingesetzt. Die Autoren des Berichts weisen auf Entführungen und Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen hin, die gezwungen würden, ihren Glauben zu wechseln.

Westlichen Ländern warf der Präsident von "Kirche in Not", Kardinal Mauro Piacenza, bei der Vorstellung des Dokuments vor, durch die Anerkennung neuer Menschenrechte die Religionsfreiheit einzuschränken. "Diese neuen Normen sorgen dafür, dass die Rechte auf Gewissens- und Religionsfreiheit in einen scharfen Konflikt zur Verpflichtung treten, diese Normen zu respektieren", heißt es in dem Bericht zur Religionsfreiheit von 2021.