Durch einen konsequenten Umweltschutz können nach Berechnungen des Umweltbundesamtes mehrere Milliarden Euro eingespart werden. Durch Treibhausgase, Stickstoffemissionen und andere Umweltbelastungen hervorgerufene Schäden ließen sich in Geldwerten ausdrücken, sagte der Präsident des Bundesumweltamtes, Dirk Messner, am 21. Dezember in Dessau-Roßlau. Die Behörde habe dafür die Kostensätze von Umweltbelastungen aktualisiert und um Kosten für Stickstoff- und Phosphoremissionen, Treibhausgase in der landwirtschaftlichen Lieferkette und Baustoffe erweitert.

Zu den Kosten zählen laut Umweltbundesamt zum Beispiel die Wiederherstellung beschädigter Gebäude und anderer Infrastrukturen, der Marktwert von Ernteverlusten und Produktionsausfällen, aber auch Geldbeträge, die Menschen bereit wären, für die Vermeidung von Gesundheitsschäden zu bezahlen. Gegenüber den bisherigen Kostensätzen seien die finanziellen Ansätze an das Jahr 2020 angepasst worden. So sei der Kostensatz für Kohlendioxid-Emissionen wegen der steigenden Schäden und der Inflation von 180 Euro pro Tonne im Jahr 2016 auf 195 Euro im Jahr 2020 gestiegen.

Aus der Ausbringung von einem Kilogramm Stickstoff in der Landwirtschaft ergäben sich konservativ geschätzt Umweltschadenskosten von 6,30 Euro, bei einem Kilogramm Phosphor von 4,44 Euro. Bei einem mittleren Stickstoffüberschuss von 94 Kilogramm je Hektar und einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von etwa 16,5 Millionen Hektar ermittelten die Experten des Umweltbundesamtes jährliche Gesamtkosten von 11,5 Milliarden Euro allein in Deutschland.