Bonn (epd). Die katholische Kirche hat eine zentrale Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Frauen eingerichtet. Diese biete ab sofort kostenlose und anonyme Beratung nach geistlichem oder sexuellem Missbrauch in kirchlichen Kontexten einschließlich der Orden, teilte die katholische Deutsche Bischofskonferenz am 22. Dezember in Bonn mit. Die Erst-Anlaufstelle sei über die Internetseite "www.gegenGewalt-anFrauen-inKirche.de" erreichbar. Sie werde getragen von der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz.
"Die neue Anlaufstelle schließt eine Lücke. Sie stellt eine weitere Konsequenz dar, die wir Bischöfe aus dem Missbrauch in seinen vielen Formen ziehen", sagte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der Vorsitzender der Unterkommission "Frauen in Kirche und Gesellschaft" der Deutschen Bischofskonferenz ist: "Ich bin sehr froh, dass die Anlaufstelle nun startet. Betroffene Frauen warten dringend auf ein solches Angebot."
Die Einrichtung der Anlaufstelle sei Ergebnis der Tagung "Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden", die Ende September 2019 in Siegburg stattfand, hieß es. "Viele der Frauen berichteten auf der Tagung, dass sie mit ihrem Anliegen, von den Taten zu berichten und Gerechtigkeit einzufordern, immer wieder an neue Personen weiterverwiesen wurden und dies als sehr belastend erlebten", erläuterte Aurica Jax, Leiterin der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge.