Köln (epd). Die Medienwissenschaftlerin Christine Horz plädiert dafür, mehr Menschen, die geflohen sind, in den Medien zu beschäftigen. In deutschen Medien fehlten ihre Stimmen, sagte die Professorin für "Transkulturelle Medienkommunikation" der Technischen Hochschule Köln am 16. Dezember bei einer Online-Diskussion des Kölner Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM). Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk habe die Aufgabe, diesen Teil der Bevölkerung zu repräsentieren.
Die Geschäftsführerin der Hilfsorganisation "Save the Children" Deutschland, Susanna Krüger, erklärte, dass ihre Organisation mittlerweile die Leistungen von Geflüchteten, etwa in der Organisation von Lagern, in den Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit rücke. Lange seien Hilfsorganisationen der Überzeugung gewesen, sie bekämen Spenden nur in Fällen von akuter Not. Das träfe nicht mehr zu, sagte sie. Frühzeitige Berichterstattung über eine Hungersnot in Somalia habe sogar dazu beitragen können, dass die Politik diese rechtzeitig wahrnahm und gegensteuerte. Im Corona-Jahr 2020 hätten Deutsche weit mehr gespendet als erwartet, fügte Krüger hinzu.