Köln (epd). Der Kommunikationsdirektor im Generalvikariat des Erzbistums Köln, Markus Günther, verlässt die Diözese. Er gehe beruflich neue Wege und kehre zu seiner Familie in die USA zurück, teilte das Erzbistum am 15. Dezember mit. Der Journalist und Autor, der vor zwei Jahren seine Tätigkeit im Erzbistum begonnen hatte, wolle sich fortan ganz auf seine schriftstellerische Tätigkeit konzentrieren, hieß es. "Ich gehe im Guten und freue mich darauf, wieder mehr Zeit für meine Familie und mehr Zeit zum Schreiben zu haben", zitiert das Erzbistum Günther.
Als Kommunikationsdirektor verantwortete Günther die Aufgaben der 40-köpfigen Hauptabteilung Medien und Kommunikation und baute unter anderem die Social Media Kanäle des Erzbistums aus. Darüber hinaus war er Mitglied im Lenkungsteam für die aktuelle Etappe des Pastoralen Zukunftsweges und diözesaner Beauftragter für den Reformprozess in der katholischen Kirche, den sogenannten Synodalen Weg.
Vor seiner Tätigkeit für das Erzbistum war Günther für zahlreiche deutsche und US-amerikanische Zeitungen tätig, darunter die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Los Angeles Times". Zudem war er mehrere Jahre Auslandskorrespondent in Brüssel und Washington sowie Chefredakteur der "Augsburger Allgemeinen" und Autor mehrerer Bücher.
Die Aufgaben des Kommunikationsdirektors im Erzbistum übernimmt kommissarisch Hermann-Josef Johanns, früherer Geschäftsführer des Weltjugendtags in Köln und des Domradios. Johanns war auch mit leitenden Verwaltungs- und Kämmereraufgaben der Regionalrendantur Mitte-Ost im Erzbistum betraut. Die mit dem Eintritt in den Ruhestand von Christoph Heckeley am 31. Oktober freigewordene Stelle des Pressesprechers wird von dem PR-Experten Oliver Schillings kommissarisch wahrgenommen.
"Wir sind den beiden dankbar, dass sie in unruhigen Zeiten für den Übergang der Hauptabteilung im Besonderen und dem Erzbistum Köln im Ganzen ihre Erfahrung zur Verfügung stellen", sagte Generalvikar Hofmann.
Die Leitung des Erzbistums steht derzeit wegen der Nichtveröffentlichung einer Studie zum Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs durch Geistliche an Kindern und Schutzbefohlenen massiv in der Kritik. Auch der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki steht in der Kritik und muss sich des Vorwurfs erwehren, er habe Ermittlungen gegen einen des Missbrauchs beschuldigten Pfarrer vertuscht.