Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat den Einsatz der Kirche für Geflüchtete auf dem Mittelmeer verteidigt. Man könne über Migration und Flüchtlingspolitik streiten, "aber man kann diese Menschen nicht ertrinken lassen", sagte Bedford-Strohm am 20. Dezember in einem digitalen Gottesdienst aus Berlin-Neukölln.
Bedford-Strohm, der aus München zugeschaltet war, forderte die EU und ihre Mitgliedsstaaten auf, dafür zu sorgen, dass die zivile Seenotrettung im Mittelmeer nicht weiter behindert werde. Für ihn als Christen gehe es bei der Unterstützung von Geflüchteten nicht nur um eine politische oder ethische, sondern auch um eine geistige Frage, sagte der bayerische Landesbischof mit Verweis auf die Fluchtgeschichte des neugeborenen Jesuskindes in der Bibel.
Der Gottesdienst des Evangelischen Kirchenkreises Neukölln stand unter dem Motto "... denn sie hatten keinen Raum" und sollte an die Schutzsuchenden an Europas Außengrenzen erinnern. An dem aus der Martin-Luther-Kirche in Neukölln per Livestream und als Videokonferenz übertragenen Gottesdienst nahmen den Angaben zufolge mehr als 3.000 Menschen vor ihren Bildschirmen teil. Im Anschluss wurde zu Spenden für "United4Rescue" aufgerufen, das von der EKD initiierte Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung.