Bonn (epd). Tiere wie der Feldhase, Schweinswale oder die Bechsteinfledermaus sind in Deutschland gefährdet. Der Zustand vieler Säugetiere hat sich in den vergangenen 15 Jahren verschlechtert, zeigt die am 8. Oktober vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Rote-Liste-Zentrum (RLZ) in veröffentlichte "Rote Liste Säugetiere". Insgesamt seien 30 Arten und Unterarten und damit 31 Prozent der bewerteten Säugetiere Deutschlands bestandsgefährdet, sagt die Präsidentin des Bundesamts, Beate Jessel. Die Arten seien vom Aussterben bedroht, stark gefährdet oder gefährdet. Zehn weitere Arten stehen auf der sogenannten Vorwarnliste.
lltis erstmal als gefährdet eingestuft
Das Vorkommen der Tiere gehe zurück, weil die menschliche Nutzung ihrer Lebensräume weiter zunehme, sagte Jessel. "Die Auswirkungen unserer Nutzungen sind es auch, die dazu geführt haben, dass das Graue Langohr als Fledermaus, der Luchs und der Zwergwal jetzt als vom Aussterben bedroht eingestuft sind." Erstmal als gefährdet eingestuft wurde etwa der Iltis. Für insgesamt 97 in Deutschland heimische Säugetiere haben die Autorinnen und Autoren der nach gut zehn Jahren grundlegend aktualisierten Roten Liste die Bestandssituation und das Ausmaß der Gefährdung ermittelt.
Positiv entwickelt haben sich den Angaben zufolge in den vergangenen zehn bis 15 Jahren hingegen die Bestände von 17 Säugetieren und damit rund 18 Prozent der bewerteten Arten und Unterarten, etwa die Atlantische Kegelrobbe, der Fischotter oder die Fledermaus Großes Mausohr. Ausschlaggebend dafür seien vor allem Maßnahmen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes gewesen. Bei weiteren 39 Arten sei zumindest eine stabile Entwicklung festgestellt worden. Das sei oft gezielten Artenhilfsmaßnahmen zu verdanken.
In der Roten Liste sind insgesamt zehn Säugetierarten als ausgestorben oder verschollen aufgeführt. Dazu gehören etwa der Große Tümmler (Delfin) oder das Europäische Ziesel (Erdhörnchen). Dank neuer Erfassungsmethoden, etwa durch Fotofallen, sei bei einigen Arten die Datenlage in der Roten Liste deutlich verbessert worden, erklärte Holger Meinig, Säugetierexperte und Erstautor.