Die US-Autorin Wendelin van Draanen (55) erhält den renommierten deutschen Jugendbuchpreis "Buxtehuder Bulle". Die mit elf Jugendlichen und elf Erwachsenen besetzte Jury stimmte erstmals in einem virtuellen Preisentscheid unter insgesamt 90 Titeln für ihren Roman "Acht Wochen Wüste". Die sonst öffentliche Jurysitzung wurde aufgrund der Corona-Pandemie am 19. Juni im Internet übertragen. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich seit 1971 für das nach Meinung der Jury beste in deutscher Sprache veröffentlichte Jugendbuch des jeweiligen Vorjahres verliehen.

Ziel der Auszeichnung ist es, Jugendliche zu intensivem Lesen zu bewegen und gleichzeitig gute Jugendbücher zu fördern. Preisgeld und eine Stahlplastik in Form eines Bullen sollen Ende des Jahres in Buxtehude bei Hamburg an Van Draanen übergeben werden. Das siegreiche Buch sei eindeutiger Favorit der Jury gewesen, hieß es. In der Erzählung geht es um die 14-jährige Wren, die zu Hause nicht mehr klar kommt und von ihren Eltern gegen ihren Willen in ein Wildnis-Therapie-Camp geschickt wird.

Der Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann hatte die Auszeichnung ins Leben gerufen, die mittlerweile zu den bedeutendsten deutschen Jugendliteraturpreisen zählt. 1981 übernahm die Stadt Buxtehude die Trägerschaft. Für den Namen des Preises stand der friedfertige Stier Ferdinand Pate. Die Figur stammt aus dem zuerst 1936 publizierten Buch "The Story of Ferdinand" des amerikanischen Autors und Kinderbuch-Illustrators Munro Leaf (1905-1976).

Zu den Preisträgern gehören unter anderen Suzanne Collins, Michael Ende, Gudrun Pausewang, Leonie Ossowski, Ursula Wölfel und Jostein Gaarder sowie der Bremer Bestsellerautor David Safier. Im vergangenen Jahr wurde die US-amerikanische Schriftstellerin Amy Giles ausgezeichnet.