Die im Januar gewählte Direktorin der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), Ruth Meyer, tritt am 1. Mai ihr Amt an. Landtagspräsident Stephan Toscani (CDU) überreichte ihr am 9. April die Ernennungsurkunde, wie der Landtag in Saarbrücken mitteilte. Ihr Mandat als Abgeordnete gebe die CDU-Politikerin zum 30. April zurück. Sie folgt auf Uwe Conradt (CDU), der 2019 Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken wurde.

Gegen Meyers Wahl hatte der unterlegene Bewerber und stellvertretende LMS-Direktor Jörg Ukrow einen Eilantrag gestellt. Das zuständige Verwaltungsgericht hatte diesen am Freitag abgewiesen und erklärt, dass die Wahl ohne Rechtsfehler verlaufen sei. Ukrow, der auch SPD-Mitglied ist, hatte daraufhin am Mittwoch erklärt, keine weiteren juristischen Schritte zu planen. Neben Ukrow hatte sich auch die Filmproduzentin Teresina Moscatiello um die Stelle beworben.

Der Landtag hatte Meyer mit 40 Stimmen der 51 Abgeordneten zur ersten LMS-Direktorin gewählt. Die CDU hatte sie bereits vor Ausschreibung der Stelle nominiert. Medienrechtler kritisierten das Verfahren. Ukrow hatte europa-, verfassungs-, medien- und beamtenrechtliche Bedenken gegen den Modus des Verfahrens geltend gemacht. Auch wenn das Verwaltungsgericht keine Verfahrensfehler feststellte, erklärte es als diskussionswürdig, die Direktorenstelle nicht durch den Landtag, sondern durch ein pluralistisch zusammengesetztes Gremium wählen zu lassen.