In der Corona-Krise schauen Jüngere in Deutschland wieder mehr klassisches Fernsehen. "Vor allem jüngere Zielgruppen kehren auf der Suche nach qualitativ hochwertiger Information zum linearen Fernsehen zurück", teilte die AGF Videoforschung am 8. April in Frankfurt am Main mit. Der langfristige Abwärtstrend, das Abwandern junger Zielgruppen in andere Medienkanäle, sei vorerst gestoppt.

Bei den 14- bis 49-Jährigen habe die Sehdauer im März bei 157 Minuten gelegen und damit zehn Prozent über dem Niveau vom Februar 2020. Bei den 14- bis 19-Jährigen habe das Plus 15,2 Prozent betragen, erklärte die AGF.

Beim Gesamtpublikum habe die Sehdauer mit durchschnittlich 244 Minuten sogar um 18 Minuten beziehungsweise 7,9 Prozent über dem Vorjahresmonat gelegen. Auch im Vergleich zum Februar 2020 hätten sich deutliche Effekte gezeigt: Binnen eines Monats sei die Sehdauer um 6,5 Prozent gestiegen. Das entspreche einem Plus von 15 Minuten.

Nettoreichweite steigt

Auch die Nettoreichweite, also der Anteil der Menschen, die im Monat mindestens einmal Kontakt mit dem Medium Fernsehen hatten, ist laut AGF gestiegen. Der Anteil habe von 70,9 Prozent im März 2019 auf 75,0 Prozent im März 2020 zugelegt. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen habe die Steigerung bei 3,5 Prozentpunkten auf 64,0 Prozent im März 2020 gelegen.

Die AGF Videoforschung erfasst kontinuierlich und quantitativ die Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland. Sie wird in Form einer GmbH von ihren Gesellschaftern ARD, ProSiebenSat.1 Media, Mediengruppe RTL Deutschland, ZDF, Discovery Communications Deutschland, Sky Deutschland, SPORT1, Tele 5, Viacom und Welt getragen.