Die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat in ihrer Osterpredigt Verständnis für die Kontaktsperren in der Corona-Krise geäußert. Viele Menschen sehnten sich danach, einander nah zu sein, sich zu berühren und berührt zu werden, sagte die westfälische Präses am 12. April in im rheinland-pfälzischen Ingelheim im ZDF-Fernsehgottesdienst. Zurzeit sei das leider schwierig. "Einander-nah-sein ist jetzt vor allem gefährlich, ansteckend, verboten", sagte Kurschus laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript. In mancher Wohnung, in mancher Beziehung, in manchem Flüchtlingslager verkehre sich das in quälende Enge, in gewaltsame Übergriffe und bedrängende Not.

Die Nähe Jesu zu den Menschen wirkt nach Worten von Kurschus auch ohne Berührungen. Die Nähe bleibe auch dann gewiss, "wenn wir uns - so wie jetzt - körperlich nicht nah sein können oder dürfen", sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen. Es sei eine Nähe, die mehr sei als Anfassen und Umarmen. Ostern sei anders, es verändere die Menschen und die ganze Welt, sagte Kurschus: "Wie auch immer uns unsere Wege führen: Wir gehen auf das Leben zu."