Der Wandel von einer konventionellen Agrarwirtschaft zur ökologischen Agrarkultur auf den landwirtschaftlichen Flächen von Kirchengemeinden braucht nach Expertenmeinung noch etwas Zeit. Die beiden großen Kirchen in Deutschland hätten einen großen Hebel in der Hand, um die Biolandwirtschaft zu fördern, sagte der Referent für nachhaltige Landwirtschaft, Dirk Hillerkus, vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen am 13. Februar auf dem Kongress der Messe Biofach in Nürnberg. Etwa vier Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland gehörten den Kirchen.

"Das Bewusstsein ist aber gestiegen", erklärte Hillerkus. Inzwischen gelte beispielsweise für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKMD) die Prämisse "Ökologie steht vor Ökonomie", artgerechte Landwirtschaft mit sozialen Standards habe Vorfahrt.

Ralf Demmerle von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft mahnte zur Eile. Kirchengemeinden sollten ökologische Kriterien bei der Verpachtung ihres Ackerlands stärker berücksichtigen, forderte der Biolandwirt aus Thüringen. "Wir können nicht warten, bis die Vernunft unten ankommt."