Antisemitismus und Ausgrenzung von Juden aus der Gesellschaft geht nach den Worten der NRW-Antisemitismusbeauftragten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger alle an. Entscheidend sei, das Bewusstsein dafür in der Gesellschaft zu stärken, sagte sie am 31. Januar in Münster. Erinnern und aus der Geschichte zu lernen reiche nicht. In den vergangenen Jahren hätten antisemitische Pöbeleien, verbale Übergriffe und Gewalttaten zugenommen, betonte Leutheusser-Schnarrenberger.

Die Straftaten seien nicht nur als Angriffe auf jüdische Mitbürger zu werten, sondern als Angriff auf die demokratische Grundordnung insgesamt. Der erste Paragraf des Grundgesetzes, "Die Würde des Menschen ist unantastbar," treffe keinerlei Unterscheidung, betonte die frühere FDP-Bundesjustizministerin. Zum Thema Antisemitismus brauche es zudem feste Bausteine, die in keiner Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrern, Polizei- und Justizbeamten egal welcher Laufbahn fehlen dürften.