Die weltweite Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) steht vor einer Spaltung. Konservativ und traditionell orientierte Christen wollen sich von der Kirche abtrennen. Damit soll die jahrzehntelange Auseinandersetzung um die Einbindung lesbischer und schwuler Christen in der Freikirche beigelegt werden. Endgültig entschieden wird über den Vorschlag einer internationalen Mediatorengruppe im Mai in den USA. Der Weltrat Methodistischer Kirchen verbindet rund 51 Millionen Menschen. Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Deutschland zählt rund 51.000 Gläubige. Der Methodismus bildete sich im 18. Jahrhundert in England als Erweckungsbewegung.

In Deutschland sucht man einen anderen Weg: Die Chancen, dass die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland trotz grundlegender unterschiedlicher Überzeugungen in diesen Fragen die Einheit bewahren kann, stehen gut, sagte deren Bischof Harald Rückert dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ein dazu eingesetzter Runder Tisch mit Vertretern der unterschiedlichen Überzeugungen ist nach elf Monaten Arbeit zu einem einstimmigen Vorschlag gekommen. Ein Teil des Vorschlags ist die Außerkraftsetzung der wenigen restriktiven Passagen der Kirchenordnung im Blick auf Segnung und Ordination gleichgeschlechtlich lebender Menschen.

Verbandsgründung erwogen

Ein zweiter Teil ist die Möglichkeit der Gründung eines Verbunds, der traditionellen Gemeinden und Einzelpersonen in Zukunft eine Heimat bietet. Strukturell wäre dieser Verbund "vergleichbar mit anderen Werken und Einrichtungen, die wir in unserer Kirche haben, die gewisse Freiheiten, auch personelle Ausstattung bekommen, aber zugleich fest mit der Evangelisch-methodistischen Kirche verbunden sind", fügte Rückert hinzu. Eine Entscheidung über diese neue Struktur soll im November auf der für die Belange in Deutschland zuständigen Zentralkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche fallen.