Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki fühlt sich nicht an die Entscheidungen des Synodalen Wegs gebunden. Die Diözesanbischöfe müssten am Ende des innerkatholischen Reformprozesses entscheiden, welche der Voten des Synodalen Wegs sie in ihren Diözesen umsetzen und welche nicht, sagte der Kardinal der katholischen Monatszeitschrift "Herder-Korrespondenz" (Februar). "Ich fühle mich hier vollkommen frei, nur meinem Gewissen und dem Glauben der ganzen Kirche verpflichtet." Am 30. Januar treffen sich die 230 Delegierten des Synodalen Wegs erstmals in der Synodalversammlung in Frankfurt am Main.

Er lasse sich "in aller Offenheit auf diesen Weg ein", sagte Woelki. Er forderte, dass der Anlass für den Reformdialog, die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs, genug zur Sprache komme. Die Frage nach der Macht in der Kirche sei der Ausgangspunkt für den Synodalen Weg gewesen. Das betreffe sowohl die Frage nach dem Machtmissbrauch als auch die Entscheidungsstrukturen in den kirchlichen Institutionen. "Es ist gut, auf diesem Weg offen und aufrichtig nach Lösungen zu suchen", sagte Woelki.

Der Reformdialog von katholischer Deutscher Bischofskonferenz und der katholischen Laienorganisation, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken, ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Woelki hatte im September auf der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz in Fulda gegen den Satzungsentwurf gestimmt, jedoch zugesagt, den Synodalen Weg mitzutragen.