In Nordrhein-Westfalen werden auch in diesem Jahr wieder Haushalte zu ihren Lebensbedingungen und Einkommensverhältnissen befragt. Die Befragungen der rund 80.000 Haushalte etwa zur Bildungs- und Erwerbssituation, Anzahl der Kinder oder zu einem Zuwanderungshintergrund seien gleichmäßig auf alle Wochen des Jahres verteilt, teilte das statistische Landesamt am 6. Januar in Düsseldorf mit. Im Januar 2020 würden beispielsweise in 53 zufällig ausgewählten Düsseldorfer Bezirken etwa 424 Haushalte kontaktiert. Für den überwiegenden Teil der Fragen besteht nach dem Mikrozensusgesetz Auskunftspflicht.

In NRW sind für den sogenannten Mikrozensus aktuell rund 300 Interviewerinnen und Interviewer unterwegs. Die Befrager kündigten ihren Besuch zuvor schriftlich an und legitimierten sich durch einen Ausweis, erklärte das statistische Landesamt. Sie seien zur strikten Verschwiegenheit verpflichtet. Abgefragt werden den Angaben nach unter anderem persönliche Merkmale wie Alter, Familienstand, Staatsangehörigkeit, Schulbesuch und Erwerbstätigkeit. Die Haushalte können auch online antworten oder einen Papierfragebogen ausfüllen.

Seit 1957 finden bundesweit solche Haushaltsbefragungen statt. Es handelt sich um eine sogenannte Flächenstichprobe, das heißt, es werden Straßenzüge beziehungsweise Gebäude nach einem mathematischen Zufallsverfahren ausgewählt, wie die Statistiker erläuterten. Die Haushalte, die in diesen "ausgelosten" Gebäuden wohnen, werden bis zu vier Mal zum Mikrozensus befragt. Ab diesem Jahr ist auch die europäische Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen als Unterstichprobe im Mikrozensus integriert. Sie ist die zentrale Datenquelle zur Erfassung von Armut und sozialer Ausgrenzung in den Ländern der Europäischen Union.