Unbekannte Täter haben in der Silvesternacht mit Pflastersteinen rund zwei Dutzend Scheiben der Leipziger Thomaskirche und des angrenzenden Thomashauses eingeworfen. Beschädigt seien auch mindestens vier wertvolle Buntglasfenster aus dem 19. Jahrhundert über dem Mendelssohn-Portal an der Westseite der Kirche, teilte die evangelische Gemeinde am 2. Januar in Leipzig mit. Der entstandene Schaden könne noch nicht beziffert werden.

Alle Gottesdienste finden wie geplant statt

Das Thomashaus ist den Angaben zufolge stärker betroffen als die Kirche selbst. Dort wurde demnach unter anderem ein Jugendstilfenster aus dem frühen 20. Jahrhundert zerstört. Trotz der Schäden könnten alle Gottesdienste und weiteren Veranstaltungen in den beiden Gebäuden wie geplant stattfinden. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde die Tat zwischen 20 Uhr am Silvestertag und 8 Uhr an Neujahr begangen.

Das evangelische Gotteshaus ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Leipziger Innenstadt. Die Kirche ist Heimstätte des weltberühmten Thomanerchors, der dort in der Regel zweimal pro Woche in sogenannten Motetten zu hören ist. Ab 1723 stand dem Chor für 27 Jahre der Barockkomponist Johann Sebastian Bach (1685-1750) als Kantor vor. Sein Grab befindet sich im Chorraum der Kirche.