Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat zum Beginn der Adventszeit an die Hoffnungsbotschaft des christlichen Glaubens erinnert. Die adventliche Grundhaltung sei geprägt von dem Glauben an die Zukunft Jesu Christi, sagte der Theologe am 30. November in einer ökumenischen Adventsvesper in der Kölner Basilika St. Aposteln. "Das Zukünftige, woran wir glauben und worauf wir hoffen, bestimmt schon unsere Gegenwart." Deshalb sollten Christen sich seiner Ansicht nach nicht mit Unfrieden und ungerechten Verhältnissen abfinden. "Wir hoffen auf mehr: auf Gottes Eingreifen und auf seine neue Welt", erklärte der Präses.

Die Kirchen heute bräuchten Stärkung und Ermutigung in Zeiten der Verunsicherung und des Umbruchs. "Sexualisierte Gewalt und Missbrauch in der Kirche hat das Leben von Menschen zerstört und das Vertrauen in die Kirchen erschüttert", sagte Rekowski laut Predigttext. Aufgrund der demografischen Entwicklung und Säkularisierung der Gesellschaft stünden die Kirchengemeinden vor tiefgreifenden Veränderungen. "Das löst Sorgen und Ängste, manchmal auch Wut und Zorn aus. Die Bindung der Menschen an die Kirchen lässt nach." Hier darf laut Rekowski nicht Kleinmut das Handeln bestimmen, sondern die christliche Zuversicht, die geprägt ist durch Glaube, Liebe und Hoffnung.

Rekowski gestaltete die Adventsvesper zusammen mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki. Die rheinische Landeskirche und das Erzbistum Köln setzten damit die seit Jahren bestehende Tradition fort, jeweils zu Beginn der Advents- und der Fastenzeit in Köln beziehungsweise Düsseldorf ökumenische Gottesdienste zu feiern.