Die maltesischen Behörden haben im Zusammenhang mit Ermittlungen um den Mord an der Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia einen Geschäftsmann festgenommen. Yorgen Fenech wurde am 20. November beim Versuch, mit seiner Yacht einen Hafen in der Nähe von Valletta zu verlassen, von der Polizei festgehalten, wie die Tageszeitung "Times of Malta" (Online) berichtete.

Fenech ist Mitinhaber der Offshore-Firma 17 Black, über die die Journalistin kurz vor ihrem Tod geschrieben hatte. Er ist zugleich Direktor einer Unternehmensgruppe, die im Auftrag der maltesischen Behörden ein Gaswerk errichtet und betreiben soll.

Am Vortag war bekannt geworden, dass die maltesische Regierung einem Mittelsmann Straffreiheit anbietet, sollte er die Namen der Auftraggeber für den Mord an der Journalistin preisgeben.

Autobombe

Premierminister Joseph Muscat betonte nach der Festnahme den Angaben zufolge, es gebe "zum jetzigen Zeitpunkt" keine Hinweise auf Verbindungen von Energieminister Konrad Mizzi und Stabschef Keith Schembri zu dem Mordfall. Firmen der beiden Politiker waren zuvor in Medienberichten mit 17 Black in Verbindung gebracht worden. Sie tauchten überdies in den "Panama Papers" über Offshore-Firmen auf. Die 2016 an die Öffentlichkeit gelangten Dokumente lösten in mehreren Ländern Ermittlungen und Debatten über Steuer- und Geldwäsche-Delikte aus.

Die Investigativjournalistin Galizia war am 16. Oktober 2017 durch eine Autobombe getötet worden. Sie hatte unter anderem über Korruption und Geldwäsche berichtet. Drei Männer wurden wegen Mordes vor Gericht gestellt. Die Behörden suchen weiter nach den mutmaßlichen Auftraggebern.