Düsseldorf (epd). Vier Jahre nach dem verstärkten Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland hat die Diakonie in Düsseldorf eine gemischte Zwischenbilanz zur Integration gezogen. "Viele Geflüchtete sind inzwischen in der Gesellschaft angekommen", erklärte Diakoniepfarrer Thorsten Nolting am 20. November. Es brauche allerdings "einen langen Atem und den gemeinsamen Willen der Gesellschaft, um die Kräfte der Geflüchteten zu stärken, die darauf hoffen, dass hier ein besseres Leben für sie beginnt".
Es seien in den Jahren 2014 bis 2018 vor allem junge Menschen gewesen, die einen Asylantrag gestellt hatten, berichtete der Leiter der Beratung für geflüchtete Menschen in den städtischen Unterkünften, Oliver Targas. "Viele dieser jungen Menschen gehen inzwischen ihren Weg - obwohl sie oft hohe Hürden überwinden mussten und müssen." Der Spracherwerb sei immer noch "eine große Herausforderung." Viele der Geflüchteten nutzten neben den Integrationskursen zudem ehrenamtliche Kurse und Austauschtreffen, um fitter in der deutschen Sprache zu werden, sagte Targas.
Wohnungsvermittlung bleibt schwierig
Nach seinen Worten ist auch die Zahl derjenigen gestiegen, die einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz gefunden haben. Hier gibt es nach den Worten von Targas aber immer noch zu viele Arbeitgeber, die zögerten, Geflüchtete einzustellen. Dazu komme, dass Flüchtlinge oft zu lange auf eine Arbeits- oder Ausbildungsgenehmigung warten müssten.
Auch bei der Wohnsituation gibt es laut Diakonie noch viel zu tun. "Es gibt nach wie vor Geflüchtete, die bereits seit fünf Jahren in einer städtischen Unterkunft leben, weil nicht ausreichend Wohnungen für sie angeboten werden," erklärte Sabine Hollands von der Wohnraumvermittlung der Diakonie. Sie appellierte an Wohnungseigentümer, ungenutzten Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
"Für Integration ist es das Beste, wenn geflüchtete Menschen mitten unter uns leben", betonte Nolting. Nach seinen Worten konnten seit 2015 rund 630 geflüchtete Menschen von der Diakonie Düsseldorf in private Wohnungen vermittelt werden. Dies entspreche etwa 200 Haushalten. Immer noch lebten rund 4.500 Flüchtlinge in den städtischen Unterkünften.