Düsseldorf (epd). Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Oded Horowitz, hat am 19. November in der Synagoge in der NRW-Landeshauptstadt mehr Zivilcourage gegen Antisemitismus sowie Empathie für die Juden in Deutschland angemahnt. Bei der Vergabe der diesjährigen Josef-Neuberger-Medaille an den Präsidenten der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, sagte Horowitz, die aktuelle Entwicklung in Deutschland mache den hier lebenden Juden "sehr, sehr große Bauchschmerzen".
Als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde habe er für viele Menschen Verantwortung und müsse sich fragen, "wann wir Alarm schlagen müssen". Zugleich betonte Horowitz, er wolle auf das Problem jetzt schon hinweisen, um zu sensibilisieren. "Antisemitismus ist ein Barometer, dass die Stimmung anzeigt", warnte der Vorsitzende der mit rund 8.000 Mitgliedern drittgrößten jüdischen Gemeinde in Deutschland.
Für die Jüdische Gemeinde Düsseldorf kündigte Horowitz für das kommende Jahr an, im benachbarten Neuss eine richtige Synagoge zu erbauen. Die Synagoge in Düsseldorf müsse 60 Jahre nach ihrer Fertigstellung auch dringend saniert werden, hier seien die Planungen dafür aber noch nicht abgeschlossen.