Der friedenspolitische Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" erinnert am 7. September mit einer Gedenkveranstaltung auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof Stukenbrock-Senne an die Opfer des Nationalsozialismus. Mit dem verbrecherischen Krieg, der mit dem deutschen Überfall im Jahr 1939 auf Polen begann, habe auch der Leidensweg der Kriegsgefangenen des Stalag 326 in Stukenbrock Senne begonnen, erklärte der Arbeitskreis am 23. August. Die Gedenkrede werde der Schauspieler und Gewerkschafter Rolf Becker halten.

Während es zu Recht in Berlin ein Mahnmal für die ermordeten Juden gebe, gebe es jedoch bis heute kein nationales Denkmal für die ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen, kritisierte der Verein. Der Arbeitskreis begrüße daher die Initiativen von Bürgern mit Unterstützung Politik und Wissenschaft aus der Region zur Schaffung einer Gedenkstätte von nationaler Bedeutung in Stukenbrock. Damit entstünden neue Chancen, sich mit den Verbrechen an den sowjetischen Kriegsgefangenen und den Verbrechen in der NS-Zeit auseinanderzusetzen. Auch die Versäumnisse der Nachkriegszeit sollten thematisiert werden.

Auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof liegen nach Angaben der Initiative mehr als 65.000 sowjetische Opfer. Das Kriegsgefangenenlager Stalag 326 wurde am 2. April 1945 durch die US-Armee befreit. Der vor rund 50 Jahren gegründete Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" pflegt das Andenken an die auf dem Soldatenfriedhof begrabenen Opfer der NS-Diktatur.