Zum 80. Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen feiert die Lippische Landeskirche gemeinsam mit der Reformierten Kirche in Polen einen Friedensgottesdienst. Der Gottesdienst, der zeitgleich am 1. September im lippischen Kalletal und im polnischen Lodz stattfindet, wird mit einer Liveschaltung verbunden, wie die Lippische Landeskirche am Freitag in Detmold mitteilte. Die Predigt wird im Dialog gehalten werden: In Talle predigt der Ökumenebeauftragte der polnischen Reformierten, Pfarrer Semko Koroza, und im polnischen Lodz der Friedensbeauftragte der Lippischen Landeskirche, Christian Brehme.

Im Gottesdienst werde es auch um die gemeinsame Verantwortung für den Frieden gehen, erklärte der Theologe Dieter Bökemeier, Pfarrer für Ökumene und Mission der Lippischen Landeskirche. "Wir sind dankbar für die Versöhnung, die wir nach den schrecklichen deutschen Verbrechen in Polen mit unseren Partnern erfahren durften." Die Lippische Landeskirche hat seit 1997 einen Partnerschaftsvertrag mit der Reformierten Kirche in Polen. Kontakte und Versöhnungsarbeit gibt es bereits seit den 70er Jahren.

Präses Kurschus in Warschau

Am 31. August gedenken zudem in Warschau polnische und deutsche Christen in einem ökumenischen Gottesdienst des Beginns des Zweiten Weltkrieges. Die Predigt halten die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende, die westfälische Präses Annette Kurschus, und der Präsident des Polnischen Ökumenischen Rates, Bischof Jerzy Samiec. In dem ökumenischen Gottesdienst der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und des Ökumenischen Rates sollen auch Zeitzeugen zu Wort kommen. Außerdem werden der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron, ein Vertreter der Polnischen Bischofskonferenz, ein Vertreter des polnischen Staates sowie der deutsche Botschafter in Warschau erwartet. Der deutsche Überfall auf Polen am 1. September 1939 gilt als Beginn des Zweiten Weltkriegs.

epd-West spi