Mit einem Maßnahmenpaket will die NRW-Landesregierung die klimabedingten Schäden in den heimischen Wäldern bekämpfen. Geplant ist unter anderem, die Hilfen für die Wiederaufforstung der Wälder von bislang gut vier Millionen auf zehn Millionen Euro pro Jahr zu erhöhen, wie Ministerpräsident Armin Laschet am 25. Juli erklärte. Gemeinsam mit Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (beide CDU) hatte er das Waldgebiet "Königsforst" bei Köln besucht, um sich ein Bild von der aktuellen Lage der Wälder zu machen. Die Bäume in dem Waldgebiet weisen Schäden auf, die durch Sturm, Trockenheit und Schädlinge verursacht wurden.

"Die Wetter- und Naturereignisse der letzten Jahre haben unseren Wäldern in Nordrhein-Westfalen stark zugesetzt", sagte Laschet. "Die Lage ist dringlich - mit massiven Folgen für die Forstwirtschaft und unsere Umwelt." Es gehe nun darum, den Kulturraum Wald für die Zukunft zu erhalten. Denn der Wald sei nicht nur Erholungsraum, sondern als nachhaltiger Speicher von Kohlendioxid "unser wichtigster Klimaschützer". Umweltministerin Heinen-Esser ergänzte: "Wir müssen noch intensiver zusammenarbeiten, um unsere Naturlandschaft in Nordrhein-Westfalen zu erhalten und die Wiederbewaldung und die Bekämpfung von Schädlingen zu bewältigen."

Sondermittel von jährlich zehn Millionen Euro

Zur Unterstützung der Waldbesitzer hat die Landesregierung schon Sondermittel in Höhe von 6,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Gefördert werden unter anderem Hilfen für die Aufarbeitung befallenen Holzes oder die Überwachung der Borkenkäferpopulation. Um die Schadflächen in den Wäldern wiederaufzuforsten, werden in den kommenden zehn Jahren 100 Millionen Euro benötigt. Die Landesregierung wolle die Mittel für die Aufforstung deshalb auf jährlich zehn Millionen Euro mehr als verdoppeln.

Für den 11. November lädt die Landesregierung zu einer Konferenz, bei der neben der Situation des Waldes auch jüngste Studien zur Bedeutung des Waldes diskutiert werden. Dabei soll auch ein "Bündnis für den Wald" ins Leben gerufen werden. Der Ort der Konferenz steht laut einem Sprecher der Staatskanzlei noch nicht fest. Die Landesregierung will sich zudem dafür einsetzen, dass langfristig der Beitrag des Ökosystems Wald als CO2-Speicher honoriert und seine Öko-Bilanz im Rahmen einer CO2-Bepreisung gewürdigt wird.

Den Angaben zufolge sind etwa 27 Prozent der NRW-Landesfläche bewaldet, über 80 Prozent der Waldfläche befinden sich in Privat- und Kommunalbesitz. Stürme, Trockenheit und Schädlinge wie der Borkenkäfer setzen dem Baumbestand zu. In der kommenden Woche startet die offizielle jährliche Waldzustandserhebung, Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen.