Knapp 15.000 Jungen und Mädchen sind im vergangenen Jahr von nordrhein-westfälischen Jugendämtern in Obhut genommen worden. Das seien 9,1 Prozent weniger als im Jahr 2017, teilte das statistische Landesamt am 25. Juni in Düsseldorf mit. Die insgesamt 14.502 Inobhutnahmen seien von Jugendämtern durchgeführt worden, wenn in Eil- und Notfällen ein unmittelbares Handeln zum Schutz der Kinder und Jugendlichen nötig gewesen sei.

Der Rückgang liegt nach Angaben der Statistiker maßgeblich daran, dass weniger unbegleitete Minderjährige aus dem Ausland eingereist sind, die von Jugendämtern in Obhut genommen werden mussten. Ihre Zahl sei um 39,1 Prozent zurückgegangen, hieß es: Seien 2017 noch 5.346 Kinder und Jugendliche ohne Eltern eingereist, seien es 2018 noch 3.257 gewesen.

61 Prozent der Kinder, die 2018 unter den Schutz des Jugendamtes gestellt wurden, waren 14 Jahre und älter, 39 Prozent waren unter 14. Neben der unbegleiteten Einreise aus dem Ausland seien eine Überforderung der Eltern beziehungsweise eines Elternteils (4.450) sowie Beziehungsprobleme der Eltern (1.418) die häufigsten Gründe für die Schutzmaßnahmen, erklärte das Landesamt. 2.462 Inobhutnahmen geschahen auf eigenen Wunsch der Jungen und Mädchen, in 12.040 Fällen lag eine Kindeswohlgefährdung vor.