Herford/Hannover (epd). Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Herford, Michael Krause, übernimmt 2020 bei den v. Bodelschwingschen Stiftungen die Geschäftsführung des Unternehmensbereichs Bethel im Norden. Der 51-jährige Theologe wird Ende kommenden Jahres in Hannover die Nachfolge von Pastor Christian Sundermann antreten, der in den Ruhestand geht, wie die Stiftungen am 25. Juni in Bielefeld mitteilten. Bethel-Vorstandsmitglied Johanna Will-Armstrong erklärte, sie freue sich auf die künftige Zusammenarbeit.
Zu Bethel im Norden gehören den Angaben nach Einrichtungen und Dienste vor allem der Jugendhilfe, Altenhilfe und Behindertenhilfe sowie Förderschulen und Ausbildungsstätten in Niedersachsen. Der Bereich hat rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Krause ist seit zehn Jahren Superintendent des westfälischen Kirchenkreises Herford mit 25 dazu gehörenden Kirchengemeinden. Der verheiratete Vater von drei Kindern ist zudem Aufsichtsratsvorsitzender des kreiskirchlichen diakonischen Werks und hat als Verwaltungsrat die Fusion der diakonischen Werke Rheinland-Westfalen-Lippe mitgestaltet, wie es hieß. Des Weiteren ist der gebürtige Herforder Mitglied mehrerer kirchlicher Gremien auf kreiskirchlicher, landeskirchlicher und EKD-Ebene. Er engagiert sich auch ehrenamtlich in verschiedenen Einrichtungen und Stiftungen.
Überregional bekannt wurde Krause, als er kurz nach seinem Amtsantritt als Superintendent einen "Geheimfonds" des Kirchenkreises Herford von fast 50 Millionen Euro offenlegte. Die Sonderkasse war seit den 19960er Jahren an den Leitungsgremien vorbei aufgebaut worden und bis dahin nur dem jeweiligen Superintendenten und einem kleinen Kreis Eingeweihter bekannt. Mit Offenheit und einer transparenter Leitung habe sich Krause seitdem für die Überwindung der daraus entstandenen Vertrauenskrise im Kirchenkreis eingesetzt, hieß es. Die kirchliche Rechnungsprüfung und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben, dass sich niemand persönlich bereichert hatte.