Der Verein "321-2021: 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" treibt seine Vorbereitungen für das Jubiläum im kommenden Jahr voran. Zum 1. Juli hat die Geschäftsstelle ihre Arbeit aufgenommen, wie der Verein in Köln mitteilte. Sie ist in der Synagogengemeinde Köln untergebracht und mit einer Historikerin und einem Kulturwissenschaftler besetzt.

Der Verein plant nach den Worten seines Vorsitzenden Matthias Schreiber bundesweit "Veranstaltungen, die den Reichtum jüdischen Lebens in Geschichte, Gegenwart und Zukunft deutlich machen sollen". Jeder Beitrag sei auch ein Zeichen gegen Antisemitismus, betonte er. Verbände, Kirchen, Organisationen, Unternehmen und staatliche Einrichtungen seien eingeladen, sich am Jubiläumsprogramm zu beteiligen und den Verein zu unterstützen. Mit dem Bund und den Bundesländern liefen derzeit Gespräche über eine finanzielle Förderung.

Die Erwähnung der jüdischen Gemeinde Köln in einem Edikt des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 gilt als ältester Beleg jüdischen Lebens in Europa nördlich der Alpen. Sie jährt sich im kommenden Jahr zum 1.700. Mal. Zu den Gründungsmitgliedern und Unterstützern des Vereins zählen unter anderen der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sein Vize Abraham Lehrer sowie der Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Thomas Sternberg. Auch der Journalist und Kirchentagspräsident Hans Leyendecker, der frühere NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) gehören dazu.