Die Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Unna stand unter dem Thema "Kirche in der Zuwanderungsgesellschaft". In seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst in der Auferstehungskirche Bergkamen dankte Pfarrer Volker Jeck den Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit: "Wegen euch können wir am Ende sagen: wir haben es geschafft", erklärte er mit Blick auf die Entwicklung in Deutschland und der Region seit der Flüchtlingskrise 2015. Auch die städtische Sozialdezernentin Christine Busch dankte für das Engagement der Kirche. In der Nachbarschaft war die Erstaufnahmeeinrichtung Bergkamens in Form einer Zeltstadt mit Unterstützung der Kirchengemeinde entstanden. Ksenja Sakelsek, Vorsitzende des Integrationsrates der Kreisstadt Unna, mahnte auf einem Podium mehr Anstrengungen von Kommunen und Bürgern bei der Integration der von Flüchtlingen an.

Auf der Kreissynode wurden dann in acht Themengruppen Vorschläge für eine Kirche erarbeitet, "die achtsam und bewusst auf die sich in der Zuwanderungsgesellschaft ergebenden Fragen reagiert", wie es hieß. Vorgeschlagen wurde etwa, Räume für Austausch und Begegnung zu schaffen und die Partnerschaftsarbeit - sowohl international wie auf örtlicher ökumenischer Basis - zu unterstützen.

Konkret beschlossen wurde demnach ein Konzept für die Seelsorge für alte Menschen. Dafür sollen sich künftig in den vier Regionen je einer der jetzt tätigen Pfarrer oder Pfarrerinnen mit je einer viertel Stelle kümmern. Zusätzlich ist eine Netzwerkstelle mit einem Diakon oder einer Diakonin, um die seelsorgliche Versorgung sowohl in Senioreneinrichtungen als auch im Gemeindealltag sicherzustellen.

Pfarrerinnen und Pfarrer künftig mit E-Bikes unterwegs

Angeschafft werden soll darüber hinaus E-Bikes für die Pfarrerinnen und Pfarrer, finanziert von westfälischer Landeskirche und Kirchenkreis. Ein Konzept für eine bessere interne Kommunikation wurde ebenfalls beschlossen, wie es hieß.

Die Kreissynodalen sprachen sich zudem dafür aus, dass homosexuelle Paare künftig genauso in einem Gottesdienst getraut werden können wie heterosexuelle. Der Kirchenkreis Unna befürwortet die vorgesehene Neuregelung der Evangelischen Kirche von Westfalen, eine kirchliche Trauung für alle Personen zu ermöglichen, die nach staatlichem Recht die Ehe eingegangen sind. Auch der Vorschlag, dass Kinder schon vor der Konfirmation zum Abendmahl zugelassen werden sollen, stimmten die Synodalen zu.