Münster (epd). Der Kirchenkreis Münster hat vor einer Kriminalisierung des Kirchenasyls gewarnt. Die Kreissynode des Kirchenkreises forderte die Kirchenleitung der westfälischen Kirche auf, gegenüber der Innenministerkonferenz und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) einer Kriminalisierung des Kirchenasyls entgegenzutreten, wie der Kirchenkreis mitteilte. Vielmehr sei zurückzukehren zu einer 2015 gemeinsam beschlossenen Vereinbarung zwischen Kirche und Staat zum Umgang mit Kirchenasyl, die einseitig vonseiten des Bamf aufgekündigt worden sei.
Die Synode kritisierte auch die Überprüfung der Aufrichtigkeit der Taufe von Geflüchteten im Rahmen von Asylverfahren. Die Beschäftigung mit der Hauptvorlage der westfälischen Landeskirche zu Kirche und Migration war eines der Schwerpunktthemen der Synode.
Auch beim landeskirchlichen Stellungnahmeverfahrens zum Thema Ehe und Trauung votierte die Kreissynode dafür, in der westfälischen Kirche künftig unterschiedslos für alle verheirateten Paare die Trauung zu vollziehen, wie der Kirchenkreis mitteilte. Bisher gibt es für gleichgeschlechtliche Paare statt einer Trauung eine Segnung. Auf der Tagesordnung standen zudem Stellungnahmen gegenüber der Landeskirche zu Themen wie Abendmahl, Pfarrstellenbesetzungsgesetz und Verwaltungsorganisationsgesetz.