Der evangelische Kirchenkreis Siegen hat zu Engagement gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit aufgerufen. Auf der Kreissynode am 26. Juni in Wilnsdorf verabschiedeten die Delegierten einstimmig einen "Appell gegen Rechts", wie eine Sprecherin des Kirchenkreises mitteilte. Darin wenden sie sich gegen eine Haltung rechter Parteien, "die Migranten und Asylbewerber ihre Rechte beschneiden will und in ihnen eine Bedrohung für die Zukunft des deutschen Volkes sieht". Die Kreissynodalen fordern stattdessen eine Kultur der Barmherzigkeit gegenüber allen notleidenden Menschen. Anlass war eine für 26. Juni genehmigte Kundgebung einer rechtsextremen Partei in Siegen.

Bürger in der Region sollten sich einzeln oder gemeinsam dafür einsetzen, das die Bundesrepublik eine offene und tolerante Gesellschaft bleibe, "in der die Würde keines Menschen angetastet wird", heißt es in dem Appell der Kreissynodalen. Mit Blick auf den rechtsmotivierten Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) mahnen sie zudem den Schutz des Rechtsstaats und der Demokratievertreter an. Man solle sich Bestrebungen entgegenstellen, "die Deutschland in politischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht aus völkerrechtlichen Kooperationen lösen wollen".