Eine aktuelle Werbekampagne der Bundeswehr stößt auf scharfe Kritik bei der evangelischen Kirche. "Ich finde es empörend und völlig unangemessen, mit dem Slogan 'Gas, Wasser, Schießen' Handwerker für die Bundeswehr zu suchen", erklärte der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, am 7. Juni in Bonn. Er forderte das Bundesverteidigungsministerium auf, die Kampagne zu stoppen.

"Das Wort Gas im Zusammenhang mit Schießen und Militär lässt wenig Fingerspitzengefühl und geschichtliches Bewusstsein bei den Verantwortlichen erkennen", kritisierte Brahms, der auch leitender Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche ist. Es seien deutsche Soldaten gewesen, die im Ersten Weltkrieg 1915 erstmals Gas in einem Krieg eingesetzt hätten. Und in den Gaskammern der Konzentrationslager seien während des Zweiten Weltkrieges Millionen Menschen umgekommen. "Hier wäre eine andere Wortwahl mit Sicherheit angebrachter gewesen", erklärte der evangelische Theologe.