Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die ohne Hauptschulabschluss von einer allgemeinbildenden Schule abgehen, ist in Nordrhein-Westfalen leicht gestiegen. Wie das Statistische Landesamt am 17. Mai in Düsseldorf mitteilte, lag die Zahl im Sommer 2018 bei 11.522. Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 3,3 Prozent. Überdurchschnittlich hoch war demnach der Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss bei den ausländischen Jungen und Mädchen: Er betrug 16 Prozent.

Mehr als die Hälfte (5.983) der Schulabgänger erreichte 2018 einen Abschluss im Rahmen einer sonderpädagogischer Förderung. 5.539 junge Menschen verließen die Schule ohne jeglichen Abschluss. Das waren den Angaben zufolge 2,9 Prozent aller Schulabgänger. Bei den ausländischen Schülerinnen und Schülern lag der Anteil mit 11,3 Prozent ebenfalls deutlich über den Durchschnitt.

Die Lehrergewerkschaft VBE in NRW forderte angesichts dieser Zahlen mehr Chancengleichheit in den Schulen. "Kinder müssen die gleichen Chancen und Möglichkeiten auf Bildung, Erziehung und Betreuung haben. Bildung und Erziehung darf keinesfalls eine Frage des Wohnorts oder der finanziellen Ausstattung mehr sein", sagte der Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Stefan Behlau. Für die individuelle Förderung sei deshalb mehr Personal nötig. "Jeder Jugendliche, der die Schule ohne Abschluss verlässt, ist einer zu viel", erklärte Behlau.