Die deutsche Bevölkerung vertraut einer Umfrage des Bielefelder Soko-Instituts zufolge eher ihren kommunalen Vertretern (48,5 Prozent) als ihren Bundes- (28,3 Prozent) oder Europapolitikern (31,8 Prozent). "Bei Bürgermeistern liegt die Quote gar bei 63,8 Prozent", teilte die Bertelsmann Stiftung am 20. Mai in Gütersloh mit. Das Soko-Institut befragte den Angaben zufolge im Auftrag der Stiftung im März und April 2.004 Bundesbürger repräsentativ zu Aspekten der Kommunalpolitik.

Die meisten Befragten interessieren sich der Umfrage zufolge vor allem für die Bundespolitik (77,7 Prozent), gefolgt von der kommunalen (66,2 Prozent) und der europäischen (61 Prozent) Ebene. Dabei sei das Interesse der über 75-Jährigen an der Kommunalpolitik fast doppelt so hoch wie das der bis 25-Jährigen.

Jeder zweite Befragte (55,3 Prozent) gab den Angaben zufolge an, sich nicht ausreichend an Entscheidungen vor Ort beteiligt zu fühlen. In Großstädten liege der Wert bei 65,8 Prozent. Die Beteiligung sei ein wichtiger Faktor für das Vertrauen in die Entscheidungsträger vor Ort, hieß es. So erzielten Bürgermeister, deren Bürger sich ausreichend beteiligt fühlten, höhere Vertrauenswerte (73,7 Prozent) als diejenigen, bei denen das nicht der Fall ist (55,8 Prozent). Die höchste Zustimmungsquote unter den Beteiligungsformen hat den Angaben zufolge die öffentliche Ratssitzung (78,4 Prozent).