Der rheinische Präses Manfred Rekowski hat die Arbeit der Gefängnisseelsorge als wichtigen und herausfordernden Dienst der Kirche bezeichnet. In der Seelsorge geschehe Wesentliches für denjenigen, der begleitet werde, aber auch für die Angehörigen und die Gesellschaft als Ganzes, sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland am 9. Mai bei der zurzeit laufenden Jahrestagung der evangelischen Gefängnisseelsorge in Trier. Die Teilnehmer setzten sich in Gesprächen und Vorträgen mit dem Thema "In der Welt habt ihr Angst" auseinander.

"Seelsorge ist ein starkes Stück Kirche", sagte Rekowski. Nicht nur in den Gefängnissen würden Menschen lebensnah und ganzheitlich begleitet. Da diese Arbeit nichtöffentlich geschehe, werde sie seltener als kirchliches Aufgabengebiet wahrgenommen.

Die Evangelische Konferenz für Gefängnisseelsorge in Deutschland ist der Zusammenschluss von fast 300 evangelischen Seelsorgern in 200 Justizvollzugsanstalten in ganz Deutschland. Gefängnisseelsorger begleiten Inhaftierte, führen seelsorgerliche Gespräche und feiern mit den Gefangenen Gottesdienste. Sie machen Gesprächs-, Meditations- und andere Freizeitangebote und unterstützen die Kontaktaufnahme zu Angehörigen. Als Seelsorger unterliegen sie der Schweigepflicht.