Rund 41 Millionen Menschen waren Ende 2018 vor Gewalt und Konflikten im eigenen Land auf der Flucht. Dies geht aus dem Jahresbericht des Beobachtungszentrums für interne Vertreibung und des Norwegischen Flüchtlingsrates hervor. Die Zahl der Binnenflüchtlinge sei damit auf einen historischen Höchststand gestiegen, heißt es in der am 10. Mai in Genf veröffentlichten Studie. Elf Millionen interne Vertriebene sind demnach allein von Ende 2017 bis Ende 2018 neu registriert worden. Grund dafür seien die vielen anhaltenden bewaffneten Konflikte wie in Syrien und dem Kongo.

Der Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrates, Jan Egeland, verlangte von den Politikern mehr Einsatz für friedliche Lösungen von Konflikten. Binnenflüchtlinge müssten besser geschützt werden.

Naturkatastrophen

Im vergangenen Jahr konnten den Angaben nach zwar Millionen Vertriebene wieder in ihre Heimatgebiete zurückkehren, etwa im Irak oder in Nigeria. Viele Häuser der Heimkehrer, ihr Eigentum und die Infrastruktur seien jedoch zerstört. Eine ärztliche Versorgung und andere grundlegende öffentliche Dienste seien in den angestammten Gebieten nicht mehr vorhanden.

Von Binnenflüchtlingen sind laut Völkerrecht Flüchtlinge zu unterscheiden. Flüchtlinge suchen in fremden Ländern Schutz vor Gewalt und Unterdrückung in ihrem Heimatland.

Vor Naturkatastrophen flohen im vergangenen Jahr mehr als 17 Millionen Menschen. Stürme, Überschwemmungen, Feuersbrünste und Erdbeben hätten die Frauen, Männer und Kinder zum Verlassen der Heimat gezwungen.