Am Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel ist am 3. Mai Richtfest gefeiert worden. Mit dem Bau eines neuen Treppenhauses und der Fertigstellung der Lichtdecken und Glasdächer über dem Mittelbau des Museums seien weite Teile der Rohbauarbeiten im Bauabschnitt A abgeschlossen, teilten die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in Berlin mit. Auch der neue, zentral gelegene Eingang, der sogenannte Tempietto (kleiner Tempel), ist im Rohbau fertig.

Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums erfolgen nach Plänen des Architekten Oswald Mathias Ungers (1926-2007). Das Vorhaben wird in zwei Bauabschnitten realisiert, so dass ein Teil des Museums immer für die Besucher geöffnet bleiben soll. Der aktuelle Bauabschnitt A betrifft den Nordflügel des Gebäudekomplexes und den Mittelbau, in dem sich der weltberühmte Pergamonaltar befindet.

Mit dem Richtfest sei ein Meilenstein erreicht auf dem Weg, das Pergamonmuseum fit für die Zukunft zu machen, sagte Stiftungs-Präsident Hermann Parzinger: "Es ist das Herzstück der Museumsinsel und trotz Teilschließung weiterhin der starke Besuchermagnet in Berlin."

477 Millionen Euro

Die seit sechs Jahren laufende Grundsanierung des Nordflügels und des Mittelteils des Berliner Pergamonmuseums soll frühestens Mitte 2023 abgeschlossen sein. Die Kosten betragen rund 477 Millionen Euro. Das Bauprojekt sei wegen der schwierigen Rahmenbedingungen weiterhin mit erheblichen Risiken verbunden, sagte die Präsidentin des Bundesamtes, Petra Wesseler. Für die Fertigstellung sei deshalb ein zeitlicher Puffer von bis zu 19 Monaten veranschlagt, so dass die Bauarbeiten spätestens im Frühjahr 2025 beendet sein sollen. Die geplante Eröffnung des Museum soll ein Jahr nach Abschluss der Bauarbeiten erfolgen, hieß es weiter.

Zu den besonderen Schwierigkeiten zählen laut Parzinger, unter anderem der Schutz der verbliebenen Kunstwerke, wie etwa das große Fries des Pergamonaltars. Aber auch das Nebeneinander von Bau- und Museumsbetrieb sowie die "extrem hohe Auslastung der Baufirmen" seien eine Herausforderung.

Die Planungen für den Bauabschnitt B betreffen den Südflügel und einen neuen Westflügel des Pergamonmuseums. Die Sanierung soll nach Abschluss des Bauabschnittes A beginnen. Der neu geplante Flügelbau als Verbindungsbau zwischen Nord- und Südflügel entlang des Kupfergrabens geht auf Pläne des Museumsarchitekten Alfred Messel (1853-1909) zurück, die aber nie realisiert wurden.