Die Staatsanwaltschaft Heilbronn erhebt eine neue Anklage gegen einen bereits wegen Missbrauchs verurteilten ehemaligen Leiter eines evangelischen Kindergartens in Heilbronn. Aufgrund neuerlicher Ermittlungen werde ihm zur Last gelegt, in den Jahren 2010 bis 2014 in mindestens elf Fällen an zwei weiteren Jungen sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am 2. Mai mit. Der Mann sei geständig. Ihm drohe nun die Verurteilung zu einer langjährigen Gesamtfreiheitsstrafe.

Der 32-Jährige wurde bereits im vergangenen Herbst vom Landgericht Heilbronn unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Er ist in Haft. Noch während des damaligen Verfahrens hätten sich Anhaltspunkte ergeben, dass der Beschuldigte weitere Kinder missbraucht haben könnte, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die eingeleiteten Ermittlungsmaßnahmen hätten diesen Tatverdacht bestätigt.

Verdeckte Ermittlungen

Der Mann war im ersten Verfahren verurteilt worden für 19 Fälle - in drei Fällen in Tateinheit mit Vergewaltigung - von schwerem sexuellem Missbrauch an einem Jungen aus seinem Bekanntenkreis und wegen des Besitzes und der Verbreitung von kinderpornografischem Material. Der Angeklagte hatte im Verlauf des Prozesses ein Geständnis dazu abgelegt.

Ins Visier der Behörden war der Erzieher Anfang 2016 geraten, als er im Internet der verdeckt ermittelnden Kriminalpolizei in Hannover zwölf Kinderporno-Bilder anbot. Danach dauerte es fast zwei Jahre, bis er angeklagt wurde und seinen Job verlor.